Sun Tzu war ein Zeitgenosse von Konfuzius und ist als Sohn einer adligen Familie um die 544 v. Chr. in der chinesischen Provinz Wu geboren. Andere Quellen sprechen von Qi als möglichen Geburtstort.
Sun Tzu war ein großer Militärstratege mit philosophischen Erkenntnissen. Man sagt ihm nach, dass er als General nicht eine einzige Schlacht verloren hätte. Auf jeden Fall sind sich fast alle Historiker darüber einig, das Sun Tzu als Feldherr in der chinesischen Provinz Anhui eine grosse Anzahl erfolgreicher Feldzüge angeführt hatte. Seine grosse Leitung bestand vor allem darin, mit nur 33.000 Soldaten eine überwältigende Mehrheit von als 300.000 Soldaten bezwungen zu haben. Er stand im Dienst des Staates Wu, der mit seiner Hilfe zu einer führenden Macht aufsteigen konnte. In jener Zeit wurde die geistige Basis geschaffen, die zur ersten militärischen Abhandlung der Geschichte führen sollte. Vor rund 2.500 Jahren.
Dabei war Sun Tzu alles andere als ein Abenteurer oder Draufgänger. Denn schnell hatte er erkannt, dass es besser ist, etwas mit List und Tücke zu erobern, als es zu zerstören oder komplett zu vernichten. Und geradezu symbolisch seine Aussage, "die Schlacht mit dem Schwert in der Scheide zu führen" (3. Kapitel). Mit anderen Worten, nicht erst auf eine militärische Auseinandersetzung im Gelände zu warten sondern eine Entscheidung schon im Vorfeld zu suchen. Dieses ginge aber nur, wenn man seinen Gegner kennt und sich ihm dementsprechend anpassen kann. Welches wiederum zur Folge haben muss, die Stärken des Konkurrenten zu meiden und ihn in seinen Schwachpunkten besiegen.
In seinem relativ kurzen Werk "Die Methode des Krieges von Herrn Sun", wie es im Original heisst, reflektiert Sun Tzu seine Erfahrungen in taktischen Bereichen, wobei er eine Sammlung an Strategien darlegte die ihn jeweils zu einem erfolgreichen Abschluss seiner Feldzüge führte.
Obwohl Die Kunst des Krieges heute in vielen Bereichen als psychoanalytische Basis für das Treffen von Entscheidungen besonders im Führungsbereich von Politik und Wirtschaft zählt, war der Verfasser jener Zeilen zwar so etwas wie ein Philosoph aber auf keinen Fall ein Psychologe oder ein Gebildeter in Sachen therapeutischer Psychologie. Sun Tzu war in erster Linie ein Krieger, ein Soldat, ein General, dem seine seine Erfahrungen beim Militär, vor und während der Schlachten zugekommen sind. Und als ein militärischer Anführer war er einer der Ersten die erkannten, dass im Zentrum einer jeden kriegerischen Auseinandersetzung die Menschen selbst stehen. Lebewesen mit Herz, Seele und Verstand. Menschen die man nicht nur verstehen musste sondern sie auch steuern konnte. Denn der entscheidende Schlüssel zu allem Handeln ist laut Sun Tzu das Verständnis für sie. Die Erkenntnis warum sie so sind und die Möglichkeiten abzuwägen wie sie handeln könnten. Jene Einsicht über die eigenen Leute und das Bewusstsein über die Anderen und des dazugehörigen Umfeldes führen ihn zu seiner Kernaussage: "Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht fürchten" (3. Kapitel).
Sun Tzu`s Werk, dass etwa vor 2.500 Jahren entstanden ist, wurde von den dortigen Machthabern bis zum 8. Jahrhundert unter Verschluss gehalten und bis zu diesem Zeitpunkt auch nur an die eigenen militärischen Führer ausgegeben. In den folgenden Jahrhunderten eroberte Die Kunst des Krieges vor allem den asiatischen Raum. Zwar wurde schon 1782 das strategische Werk von einem Jesuiten ins Französische übersetzt, und in den englischen Sprachgebrauch 1905, doch zur Popularität in der westlichen Hemisphäre gelang es recht spät, nämlich 1981 mit dem Hong-Kong-Roman Tai Pan von James Clavell. Sechs Jahre später zitierte es Hollywood in seinem Streifen Wallstreet von wo es als ideologische Basis Einzug in die junge westliche Businesswelt der Yuppis erhielt.
Sun Tzu starb schätzungsweise im Alter von 58 Jahren um die 496 v. Chr.